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Übersichtskarten zur Geschichte der Bahnstrecken Berlins
1908
Karte in Vergleichsposition bringen
Für die Karten ab 1906 wurde der Hintergrund aktualisiert (z.B. Teltowkanal hinzu).
Die noch nicht eröffneten Strecken sind hellgrau angedeutet. Die braun dargestellte
Bebauung der jeweiligen Zeit ist nur als grober Anhaltspunkt für die Besiedlung zu verstehen. Die mir
vorliegenden Karten lassen keine Rückschlüsse auf Bevölkerungsdichte und Verkehrsaufkommen zu.
1908 ging das zweite Teilstück einer westlichen Umgehungsbahn in Betrieb, von
PW = Potsdam Wildpark = Park Sanssouci über Ca = Caputh nach Beelitz, außerhalb der Karte.
Die Osthavelländische Eisenbahn baute eine Strecke von Bö = Bötzow nach
Spandau. Der Abschnitt bis Jo= Spandau- Johannesstift wurde 1908 eröffnet.
Ebenfalls wurde in diesem Jahr die Industriebahn Tegel- Friedrichsfelde fertig, die den
östlichen Abschnitt über WS = Weißensee nach Bg = Blankenburg schon im Jahr davor in Betrieb
genommen hatte. Sie war nicht als Ringbahn gedacht, sondern erschloss all die aufstrebenden Orte an der
Periferie Berlins. Zu allen gekreuzten Strecken entstanden Anschlussbögen.
Die U-Bahn wurde in Charlottenburg nach Westen zum Reichskanzlerplatz verlängert. Die
Berliner Innenstadtlinie wurde vom Potsdamer Platz bis zum Spittelmarkt eröffnet.
Bei blocksignal.de gibt es einen
Stadtplan von 1907 zu sehen, der viele Industrie- Anschlussbahnen zeigt und meistens auch das Ziel nennt.
Diese sollen nun in der unten dargestellten Karte von 1908 nachgetragen werden. Die Zeitpunkte ihrer
Eröffnung konnte ich noch nicht ermitteln, wie auch die Eigentümer bzw. Verkehrsgesellschaften.
Es kann sich trotz der verwendeten schwarzen Linienfarbe also um Privatgleise handeln.
Zusammenfassung der wichtigsten Anschlussbahnen bis 1907:
Zeilenweise von Nord nach Süd:
Stettiner- Bahn, Buch: Heizwerk des städtischen Klinikums.
Tegel, südliche Bahnhofsausfahrt: Borsigs Maschinen Fabrik (neue Lok-Fabrik).
noch weiter südlich: Gasanstalt Tegel und weitere.
Kremmener- Bahn, bei Reinickendorf =Rf: Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken und andere.
Spandau, nördlich der Neustadt: Terrain der Grundrenten Ges. für Fabrikanlagen.
im nordöstlichen Vorland der Citadelle: Pulverfabrik,
mit Verlängerungen zur Insel Eis-Werder und zur Chemischen Fab.(Salzhof)
in der Citadelle: Gewehr- und Munitionsfabrik.
Moabit: Zur alten Borsig- Lokomotiv- Fabrik, schon stillgelegt.
Wedding, vor dem Hamburger Bahnhof abzweigend: Gas- Anstalt.
Gesundbrunnen, im Bogen um den Humboldhain: AEG, Allgem. Electricitäts Ges.
Nördliche Ringbahn, bei Weissensee =WR : Große Gasanstalt.
Lichtenberg, Richtung Norden: Irren- Anstalt Herzberge, davon nach N.W. abzweigend
3 Gleise Terrain-Ges.Rittergut Lichtenberg, und
1 Gleis im Norden: Städtische Wasserwerke.
Biesdorf, Richtung Kaulsdorf: Städt.Anstalt für Epileptische.
Südliche Ringbahn, bei Schmargendorf: Berliner Gaswerke und andere.
Rummelsburg, an der Spree: Anilin- Fabrik.
Niederschöneweide, an der Spree von Nord nach Süd: Chemische Fabrik (Kunheim)
Brücke über die Spree zur Industriebahn Rummelsburg-
Oberschöneweide, davor u.a. zum Kabelwerk (Siemens?)
Brauerei, Dampfsäge und eine große Plüschfabrik,
um einmal zu zeigen, was damals wichtig war.
Oberschöneweide: Viele Anschlüsse an der gelb gezeichneten Strecke, die bis Cöpenick ging.
Unter anderem zum AEG Kabelwerk an der Spree.
Dresdener- Bahn, Mariendorf: Gaswerk und andere.
Marienfelde: Motorfabrik und andere.
Görlitzer- Bahn, südlich Adlershof: Chemische Fabrik, später Verlängerung zu einer zweiten
Chemischen Fabrik an der Spree nördlich Grünau.
Die kürzeren dieser Anschlussbahnen lasse ich in den folgenden Karten wieder weg, um diese nicht
mit weniger wichtigen Informationen zu überfrachten.
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