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Übersichtskarten zur Geschichte der Bahnstrecken Berlins
1913
Karte in Vergleichsposition bringen
Weil sich Berlin immer schneller ausdehnte, soll das nun im Kartenhintergrund berücksichtigt werden.
Die noch nicht eröffneten Strecken sind hellgrau angedeutet. Die braun dargestellte
Bebauung der jeweiligen Zeit ist nur als grober Anhaltspunkt für die Besiedlung zu verstehen. Die mir
vorliegenden Karten lassen keine Rückschlüsse auf Bevölkerungsdichte und Verkehrsaufkommen zu.
1913 ging eine Vorortstrecke von Wa = Wannsee nach St = Stahnsdorf in Betrieb.
Die Osthavelländische Eisenbahn vollendete ihre Zweigstrecke von Bötzow
nach Spandau- West ( =SW ). Güterverkehr gab es ab 1909, Personenverkehr ab 1912.
Der Bahnhof der OHE lag zwischen den ehemaligen Gleisen der Hamburger- und
Lehrter- Bahn, also zwischen den Personenzug- Gleisen im Norden und den Güterzug- Gleisen
im Süden der auch im Westen erneuerten Spandauer Bahnanlagen. Von Johannesstift ( =JO ) gab es
einen Anschluss zu den westlich der Havel gelegenen Häfen und der dort angesiedelten Industrie. Das
von dort eng um die Nordstadt herum zum Bahnhof Spandau- West verlaufende Industriegleis konnte nach und nach
abgebaut werden.
Die umfangreichen Umbauten in Spandau mit Hochlegung der Havelbrücken waren endlich fertig. Ebenso
zuletzt der Neubau der zweigleisigen Güterstrecke, ebenfalls in Hochlage südlich neben den Personengleisen.
Die in Tieflage bei Ru = Ruhleben in größerem Abstand südlich verlaufende alte Trasse
der Lehrter Bahn, dann als Gütergleis benutzt, wurde aufgegeben und abgebaut. Um die Industriebahn, an die
nun auch der Südhafen angeschlossen werden konnte, direkt zum Güterbahnhof Ruhleben zu führen, war
ein Tunnel unter allen mittlerweilen acht Gleisen entstanden. Von Nord nach Süd waren das:
Charlottenburg- Spandau,
Lehrter- Bahnhof - Spandau,
Vorortbahn Charlottenburg- Spandau,
Vorortbahn Spandau- Charlottenburg,
Spandau- Lehrter- Bahnhof,
Spandau- Charlottenburg,
Gütergleis Moabit/ Westend - Wustermark,
Gütergleis Wustermark - Moabit/ Westend.
Große Fortschritte gab es beim U- Bahn- Netz: Eine lange Linie nach Südwesten erschloss
die neu entstandenen Stadtteile zwischen Charlottenburg, Schöneberg und Schmargendorf. Sie führte bis
Dahlem- Thielplatz, wo sie ein Neubaugebiet erschloss. Die Innenstadtlinie zu verlängern, war wesentlich
schwieriger, insbesondere unter der Spree hindurch und bis zum Alexanderplatz. Dann konnte man wieder nach
Norden verlaufenden Straßen bis zum Ringbahn- Bahnhof Schönhauser Allee folgen.
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