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Übersichtskarten zur Geschichte der Bahnstrecken Berlins
Vorort/ S- Bahnen 1950
Karte in Vergleichsposition bringen gesamtes Bahnnetz
Um die Orientierung zu erleichtern, zeigt der Hintergrund blass
die Gewässer und mit hellgrauen Linien das Gesamtstreckennetz.
Nicht zu jeder Karte aller Bahnstrecken gibt es eine Karte der
Vorort/ S- Bahnen, und umgegehrt ebenso. Beim Wechsel der
Darstellungsart kann man also einige Jahre weiter landen.
Während und kurz nach dem zweiten Weltkrieg tat sich bei den S- Bahnen nichts Neues.
Erst 1950 wurde als indirekte Folge der Demontagen ein kleines Stück S- Bahn im Südwesten
eingeweiht. Während bei den meisten Radialstrecken eines der zwei Gleise demontiert worden war, war
der Abschnitt der Potsdamer- Bahn westlich von Zehlendorf bis zur Kreuzung mit der Wetzlarer- Bahn
komplett entfernt worden. Zwei Siedlungsgebiete waren nun ohne Bahnanbindung: Der westlich von Zehlendorf
liegende Ortsteil Düppel, und das Wohngebiet südlich der Bahntrasse, das schon im sowjetisch
besetzten Umland lag. Auf der alten Bahntrasse wurde daher 1950 ein Gleis wieder aufgebaut, auf dem ein
normaler Zug als S- Bahn zwischen Düppel und Zehlendorf pendelte.
Nicht schlüssig ist mir der Zustand der Anhalter Bahn. Einerseits war noch im Krieg
an Vorortgleisen bis Ludwigsfelde weitergebaut worden. Ein Gleisplan von 1943 zeigt neben den zwei Ferngleisen
auf der Ostseite ein 1941 eröffnetes Gütergleis (nördlich Teltow zwei Gütergleise), und auf
der Westseite zwei 1943 hinzugekommene Vorortgleise. Weil ich nicht weiß, ob dort jemals eine elektrische
S- Bahn fuhr, spreche ich mit Absicht nur von Vorortgleisen. Die südlich von Großbeeren bis
Birkengrund parallel zur Anhalter- Bahn verlaufende und dann nach Westen, nach Saarmund und Michendorf
abknickende Umgehungsbahn wurde in diesem Zeitraum übrigens auch zweigleisig ausgebaut.
Nach dem Krieg sah dann, insbesondere wegen der Demontage, alles ganz anders aus: Über die
genaue Lage 1950 habe ich verschiedene Angaben gefunden. Bis 1952 scheinen aber noch zwei Gleise in Betrieb gewesen zu
sein, davon eines für die S- Bahn (dampfbetrieben?). 1952 blieb nur noch dieses eine, als Personen-
Fernverkehr und Güterverkehr über den Außenring umgeleitet wurden, und man das andere Gleis entfernte.
Vielleicht ist die Ursache für die Missverständnisse, dass zuletzt das westliche Ferngleis als
S- Bahn- Gleis benutzt wurde, wie in einem Gleisplan von 1953 zu sehen. Dort ist allerdings noch ein Gütergleis
eingezeichnet, wahrscheinlich nur noch zum Bedienen der Anschlüsse. Mit Pauschalangaben wie "eröffnet",
"eingestellt" und "abgebaut" muss man vorsichtig sein. Überall gibt es Ausnahmen, auch
Güterzustellung mit Kleinloks auf S- Bahn- Gleisen.
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