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Eine Fernreise per Bahn im Jahr 1860 (Fortsetzung)Am unteren Rand des Kartenausschnittes liegt im Donautal Straubing. Dorthin kann man auch aus Richtung München ab 1958 fahren. Im Jahr 1860 ist in Straubing aber für beide Strecken immer noch Endstation. Die Fortsetzung Richtung Passau ist gerade im Bau. Wer Zeit hat, nimmt ein Donauschiff, eiligere müssen in Kutschen umsteigen. Unsere Diplomaten haben Glück. Ein Bahndirektor nimmt sie mit in einem Bauzug, soweit die Schienen schon liegen. Wegen des gewonnenen Reisetags können sie nun ab Passau statt der beschwerlichen Kutschen einen gerade abgehenden Frachtkahn nach Linz nehmen. Von dort geht es per Bahn nach Wien. Ich kenne die damaligen Fahrzeiten nicht, aber über Dresden und Prag wäre die Reise sicher einen oder zwei Tage schneller gewesen, trotz des großen Umwegs über Brünn. Ab 1862, als man über Passau durchgehend nach Österreich fahren konnte, wird die hier beschriebene Verbindung aber für viele Jahre die kürzeste gewesen sein. Zum Schluss noch ein Kartenausschnitt, der die Strecken vor dem Hintergrund der topographischen und staatlichen Probleme zeigen soll:
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