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Bemerkungen zur Geschichte der Bahnstrecken des Oberschlesischen IndustriegebietsSammlung der offenen Fragen, bei denen ich noch nicht zu einer Recherche gekommen bin, bzw. noch keinen Erfolg hatte. Wenn ich Teilantworten finde, trage ich sie laufend in die Karten oder Texte ein, ohne hier den Fragetext anzupassen. Erst wenn nur noch Kleinigkeiten offen sind, nehme ich die Punkte heraus. Andererseits fehlen in dieser Aufstellung Fragen, die beim Erstellen der jüngeren Karten gerade erst aufgekommen und noch in Arbeit sind. Besonders frustrierend ist es, wenn es in Eröffnungstabellen detaillierte Angaben gibt, man die angegebenen Ortschaften aber auf keiner Karte und in keiner Ortsliste finden kann. Das ist mir im Falle des Oberschlesischen Industriegebietes besonders oft begegnet, weil statt Orten oft Gruben-, Schacht- oder Hüttennamen verzeichnet sind. Diese sind nur zum Zeitpunkt der Eröffnung aktuell gewesen und können schon wenige Jahre später ersetzt worden sein. Kein Problem, wenn der Gleisanschluss ebenso kurzlebig war, denn dann lasse ich ihn sowieso weg. Viele dienten aber künftigen längeren Strecken als Trassengrundlage, sind teils bis heute in den Karten zu finden. Solche versuche ich in die meine Karten einzuzeichnen, auch wenn der Anfang es eigentlich nicht wert wäre. Für die Karte zu 1857 fehlt mir ausgerechnet zu der längsten Strecke die Orientierung: Karf- Paulshütte- Wilhelminenhütte. Weil das fast 34 km sein sollen, und Karf westlich Beuthen liegt, kann es sich eigentlich nur um die lange Strecke über Roßberg und Maczeykowitz nach Südosten handeln. Wo im Bereich von Kattowitz und Schoppinitz aber die gesuchten Hütten liegen, ist mir ein Rätsel. Weitere Gruben, die ich mit ihren Strecken nicht lokalisieren konnte: Karolinengrube 1 und 2, Luisenglückgrube, Kaiser- Wilhelm- Schacht, Schmiederschacht, Richthofenschacht und Gottessegengrube. Die Wilhelmsbahn- Gesellschaft soll 1858 die Strecke Kattowitz- Idaweiche- Emanuelsegen übernommen haben, um durchgehenden Betrieb von Kattowitz nach Ratibor aufnehmen zu können. Dies ist der einzige Hinweis, den ich zur Strecke Idaweiche- Emanuelsegen gefunden habe. Ein Eröffnungsdatum fehlt mir. Unstimmigkeiten bei meinen Quellen gibt es auch bezüglich des Anschlusses von Karf nach Beuthen und/oder Morgenroth. Ich habe nur die Strecke Radzionkau- Karf- Beuthen mit Datum 1890 gefunden, aber einiges spricht dafür, dass Karf schon früher normalspurige Gleise hatte. Zwischen Beuthen und der Abzweigung bei Chorzow gab es außer der Strecke der Rechten- Oder- Ufer- Eisenbahn noch zwei weitere: Von der Oberschlesischen Eisenbahn 1872 nach Königshütte, und von der KPEV 1895 nach Chorzow nur für Personenverkehr. Die Trasse der ROUE ist klar, aber wo die anderen lagen, dafür kann ich mir mehrere logische Varianten denken. Eine genaue Karte von etwa 1880 würde das Rätsel lösen. Ich hatte mir als Ziel gesetzt, zumindest den Zeitraum bis zur Zerteilung des Industriegebietes
1922 vollständig darzustellen. Wenn ich eine deutschsprachige Quelle finden sollte, oder selbsterklärende
Tabellen oder Karten gerne auch auf polnischen Seiten, würde ich auch dieses Kapitel wie die anderen
noch bis nach dem zweiten Weltkrieg ausdehnen. Aber bevor ich dazu die Fakten habe, kann ich auch nicht
feststellen, was mir für der Zeitraum vor 1922 noch fehlt. Wahrscheinlich würde ich falsch liegen,
wenn ich der Einfachheit wegen behaupten würde: Was in der Karte von 1922 noch hellgrau oder blassgrün
dargestellt ist, gehört in den Zeitraum, den ich noch nicht bearbeitet habe. Nein, ich vermute, dass
einige von ihnen vor dem zweiten Weltkrieg eröffnet wurden. Hier eine Aufstellung der
Strecken, die mir ( zusätzlich zu den oben genannten Punkten ) wahrscheinlich noch fehlen: |