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Studien zu Aus- und Neubaustrecken in Süddeutschland
Schnellfahrstrecke Neu-Ulm Dinkelscherben,
zum Anschluss an die Ausbaustrecke nach Augsburg, Teil 3
Auf der Seite SFS-Varianten zwischen Donau und Augsburg
hatte ich mit der Abkürzung Ms eine südliche Trasse vorgestellt, die noch im Neu-Ulmer Stadtgebiet von
der Altstrecke nach Augsburg abzweigt. Die letzten beiden Kapitel dieser Detailbeschreibung haben uns bis zum Günztal
bei Ichenhausen geführt. Beim dortigen Gehöft und Weiler Heubelsburg könnte, versteckt in einem Trog,
ein Umsteigebahnhof zur Bahnstrecke Günzburg- Krumbach liegen. Weil der Bahnhof ähnlich wie Merklingen auf der
Schwäbischen Alb mehrere Omnibuslinien zu umliegenden Ortschaften auf sich ziehen würde, könnte je nach Raumplanung
dort ein Nebenzentrum Ichenhausen- Süd entstehen.
Um nicht hin und her springen zu müssen, ist auf der hier folgenden Karte der Bereich um Ichenhausen wiederholt.
Hier sieht man deutlicher, dass eine Trasse, die ohne Bahnhof direkt nach Osten gehen soll, recht nahe um Ichenhausen
herumschwenken muss. Denn der direkte Weg ist durch Trinkwasser- Schutzgebiete versperrt, auch im folgendel Kammlach- Tal. Mein
erster Entwurf vor zehn Jahren sollte hier zwischen den kleinen Teilorten hindurch in das abzweigende Tal nach Osten
verlaufen, wo nur ein recht kurzer Tunnel unter Schönenberg erforderlich gewesen wäre. Aber die Orte haben sich zu
KAMMELTAL zusammengeschlossen. Selbst wenn es dort nicht das Wasserschutzgebiet geben würde, sollte man nicht
mitten hindurch eine SFS planen.
Wegen der hinzugekommenen neuen Argumente gegen einen Streckenverlauf nahe beim Ichenhausener Wachstumsgebiet verwarf
ich die alten Ideen und ersetzte sie durch den eingezeichneten Streckenverlauf. Er weist drei kurze zweigleisige Tunnel auf,
die teilweise in offener Bauweise entstehen können. Diese Bereiche mit wenig Überdeckung eignen sich für
Rettungszufahrten, so dass keine Aufspreizung in parallele eingleisige Richtungstunnel mit Querstollen benötigt
wird. Über der Kammlach gibt es ein etwa zwanzig Meter hohes Viadukt. Die kleineren Orte
sind hier so gleichmäßig im Tal verteilt, dass man keine Lücke genügender Breite findet.
Also musste die Topografie der Hügel den Ausschlag geben, was in die Mitte zwischen Egenhofen und Ried wies.
Auf diesem Viadukt braucht man hohe Lärmschutzwände, vielleicht sogar mit einer Haube.
Also im Endzustand praktisch ein leichter Tunnel auf Pfeilern. Optisch dürfte sowas hier etwas weniger stören, als
wenn es so die offenere Ortsmitte von Kammeltal durchschneiden würde.
Die Trasse verliert langsam an Höhe Richtung Mindeltal. Der tiefste Punkt ist das Tunnelportal südlich von
Schönenberg auf etwa 480m üNN. Diese spezielle, hinter steilem Wald versteckte Lage schirmt auch das kleine
Klingenburg besser vom Schienenlärm ab als reiner Abstand von einem Viadukt. Vom Tunnelportal steigt die
Strecke erst auf einem Damm, dann auf einem Viadukt wieder zur Hochfläche nördlich
von Burtenbach hinauf. Dort verläuft sie in einem tiefen Einschnitt, so dass sie relativ nahe an Oberwaldbach
vorbei führen darf. Wo sie auf 500m üNN angestiegen ist, könnte ein kurzer Lärmschutztunnel mehr als nur
das Einhalten der Vorschriften bewirken.
Den vierten und letzten Abschnitt gibt es unter
vom Mindeltal bis Dinkelscherben
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