Studien zu Aus- und Neubaustrecken in Süddeutschland
Schnellfahrstrecke Offingen zur Autobahn bei Streitheim,
erstes Teilstück bis ins Tal bei Winterbach
Auf der Seite SFS-Varianten zwischen Donau und Augsburg
hatte ich mit der Abkürzung M1 bzw. N2 eine kurze Verbindungsstrecke zwischen Offingen an der Altstrecke Ulm-
Augsburg und der Autobahn bei Streitheim vorgestellt. Von dort weiter entlang der Autobahn bis Augsburg sah es mehr nach
Standardaufgabe aus. Ganz im Gegensatz zu dem westlichen Teil, für den ich einen besseren Ersatz gesucht hatte.
Auf meiner Seite
SFS entlang der Autobahn Günzburg- Burgau
hatte ich schon vor zehn Jahren auf die Probleme einer dortigen Trasse direkt bei der Autobahn hingewiesen.
Offingen und westlich davon
Ohne auf die verschiedenen Streckenvarianten einzugehen, wollen wir zuerst zusammenfassen, was in Offingen und westlich davon
überhaupt realisierbar erscheint. Die zweigleisige Altstrecke kann im Abschnitt Günzburg- Neuoffingen rein von
der Breite des Bahngrundstücks her gesehen wohl auf vier Gleise ausgebaut werden. Die Karten im geoportal.bayern.de sind
nicht genau genug aufeinander in Deckung zu bringen, aber es ist wohl gemeint, dass das Naturschutzgebiet bis an die
Grundstücksgrenze geht. Vogelschutz-, FFH- und einige kleinere Biotope können auch darüber hinweg gehen.
Das eigentliche Problem ist dann aber die enge Kurve im Ort Offingen, wo keine Breite für zusätzliche Gleise vorhanden
ist. Eine Schnellfahrstrecke müsste, in Neuoffingen beginnend, noch außerhalb der Umgehungsstraße im Nordosten
um das Neubaugebiet herum, dann über ein Industriegebiet hinweg und weiter im Tunnel nach Süden biegen. Die Nachteile:
Am Anfang müsste eine solche Hochgeschwindigkeitstrasse ein schmales Waldbiotop, und dann neben der Donau ein wichtiges
Flachland- Biotop durchqueren. Der Bogen reicht soweit nach Osten, dass ein deutlich längerer Tunnel in die Gegend von
Mönstetten gebaut werden müsste, anstelle des in der folgenden Karte eingezeichneten kurzen unter Dürrlauingen.
Ein Kompromiss wäre eine mäßige Reduktion der Höchstgeschwindigkeit, und ein Bogen der SFS direkt der
nordöstlichen Umgehungsstraße Offingens folgend. Dort aufgeständert wären Lärmschutzprobleme
gegenüber dem Ausbau der Altstrecke halbiert, weil nur noch auf der Südwestlichen Seite. Die Trasse könnte nahe
Schnuttenbach in die Altstrecke einmünden, so dass meine Karte gültig bliebe.
Diese engen, mittelengen oder weiten Bogen abzukürzen ist einfach nicht möglich, weil das Naturschutzgebiet
die ganze Länge des Bergabhangs zwischen Offingen und Günzburg schützt. Eine Tunnelstrecke, die südwestlich
von Offingen abzweigt, müsste also fast bis zum Bahnhof Günzburg reichen.
Bleibt noch die Möglichkeit, Offingen fast ohne Kurve in etwa Nord- Süd- Richtung zu durchqueren bzw. zu
umfahren. Also das Gebiet nördlich der Donau in die Trassensuche einzubeziehen. Das könnte z.B. so aussehen:
Im Bereich des Offinger Bahnhofs müsste Platz für die zwei zusätzlichen Gleise geschaffen, und der Richtungsknick
ausgeglichen werden. Wo nördlich davon die enge Kurve der Altstrecke bis Neuoffingen beginnt, würde man tangential
von der Kurve weg nach Nordwesten die Donau überquerem. Das ist nämlich gerade dort, wo die Biotope am schmalsten
sind. Weil dort dann auch die Bahnstrecke Neuoffingen- Donauwörth überquert werden müsste, ginge das
Viadukt hoch über Donau und Biotope hinweg. Im weiteren Verlauf gibt es dort einen Flickenteppich vieler kleiner recht
ähnlicher Waldbiotope, wo die Hoffnung besteht, dass man von sechs gleichartigen vielleicht eines für die Bahntrasse
opfern kann. Weil ich selbst mehr auf Seiten der Naturschützer stehe, ist dies keine Aufgabe, die mir Spaß
machen würde.
Aktualisierung: Zu diesen und weiteren Überlegungen gibt es jetzt eine eigene Seite mit Bild:
Schlüsselstelle Offingen
Auch im Fall dieser nördlichen Variante würden die Schnellfahrgleise in Offingen auf der Ostseite verlaufen.
Für die wenigen Fernzüge, die in Günzburg halten sollen, würden im Bahnhof Offingen (außerhalb
der Karte) ebenerdige Weichen- Überleitungen reichen.
Andernfalls müsste man für eine Tunneltrasse direkt
nach Günzburg das Mindeltal geradeaus nach Westen überqueren. Eine solche Variante habe ich noch nicht genauer untersucht.
Aktualisierung: Siehe: Altstrecken- parallele SFS, Teil 3
Das schon vor zehn Jahren untersuchte Teilstück vom Mindeltal nach Osten, das ich hier im Detail vorstellen will,
ist durch den Schnellfahrstrecken Lückenschluss von Günzburg ins Mindeltal nun Teil einer SFS-Studie ab Ulm geworden.
Einige Anmerkungen zu diesen ersten Kilometern
Wegen des Tunnels unter Dürrlauingen braucht die Strecke nur gering anzusteigen. So nahe am Donautal sind die
Hügel noch niedrig. Deshalb reichte für die Darstellung eine einzige Höhenlinie, und zwar die für 500m üNN.
Wie die zusätzlich eingetragenen Höhenangaben zeigen, sind die Täler aber ähnlich tief eingeschnitten,
wie sie es bei einigen anderen meiner Detailkarten vielleicht schon gesehen haben, wo ich in Zehnmeterschritten Höhenlinien
spendiert habe.
Zwischen Eichenhofen und Winterbach ist es etwas eng. Deshalb wird auf dem dortigen Viadukt ein guter Lärmschutz
erforderlich. Der weitere Verlauf bleibt weit von Ortschaften entfernt. Die Fortsetzung gibt es unter
Vom Tal bei Winterbach bis zum Viadukt im Zusamtal
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