rad−gleis.de                

 

 

Eisenbahn ab Epoche 1

Eisenbahn ab Epoche 2

Reise- Fahrrad :

 

Ungewöhnliches Reiserad :

 

      Wünsche
      Realisierung
      Erfahrungen
      Urheberschutz

Spezieller Lenker dafür
Spezielle Gepäckträger dafür :
   Frontträger
   Hinterer Gepäckträger
Spezielle Gepäcktaschen dafür :
   Vergleich der Gepäckformen
   Spezielle Fronttasche
   Spezielle Hecktasche
Radreise Griechenland

 

weitere Hobbies

 

Ungewöhnliches Reiserad


Prinzipskizze des ungewöhnlichen Reiserades

Die Zahl der Radtouristen steigt zwar von Jahr zu Jahr, ist aber anscheinend immer noch so klein, dass sich für die Industrie kein großes Spektrum an Reiserädern rentiert. Die Angebote sind meistens von Cityrädern oder Mountainbikes abgeleitet. Sie sind sicher für eine radwandernde Familie gut geeignet. Auch für Weltreisende mit viel Gepäck gibt es schwere, solide Räder. Vermisst wurde aber ein leichter, schneller Kilometerfresser für mittlere Lasten.

Wünsche:

Fahreigenschaften, insbesondere der Rollwiderstand fast wie beim Rennrad, also nur auf Asphaltstraßen.

Möglichst wenig Luftwiderstand bei nicht allzu gebückter Sitzhaltung (gleichseitiges Dreieck).

Möglichst geringes Gewicht bei maximaler Zuladung von 10 kg (+ Fahrer 70 bis 75 kg).

Realisierung:

Nach umgebauten City- und Mountainbikes wurde das dritte Reiserad nach einer speziellen Teile- Wunschliste von der Firma Bicycles Räder AG zusammengeschraubt und dann in der Heimwerker- Werkstatt um eigenenwickelte Gepäckträger ergänzt. Folgende Teile wurden gewählt:

Rennrahmen aus CrMoly der 800DM-Klasse. Stahl ist elastischer als Alu. Daher verträgt der Rahmen das Zusatzgewicht an Stellen, die von Hause aus nicht dafür vorgesehen sind. Und auf 1/2 kg mehr Gewicht kommt es ja nun auch nicht an.

28er Räder, 23 bis 25mm breite Drahtreifen, Hohlkammerfelgen, Speichen, Naben, Bremsen, Sattelstütze und Pedale wie bei einem stabilen Trainings-Rennrad.

Kurbeln, Kettenräder, Ritzelkassette und Schaltungen wie bei einem Mountainbike (Shimano LX/XT - Mix)

Zum Ausliefern und Ausprobieren billiger Rennsattel, gerader Mountainbike-Lenker und Standardvorbau. Später wurden diese Teile durch andere ersetzt, wie noch beschrieben. Klingel, Beleuchtungsanlage und Rückstrahler in billigster Kaufhausausführung fanden sich in der Bastelkiste.

Wie in der Beschreibung der Fronttasche erklärt, wird der größere Teil des Gepäckvolumens vor und unter dem Lenker plaziert. Die Tasche wird allerdings nicht am Lenker befestigt, sondern auf einem am Rahmen montierten Gepäckträger. Denn schwere Lenkertaschen, wie auch noch deutlicher die handelsüblichen Seitentaschen neben dem Vorderrad, haben den Nachteil, dass sie sich schnellen Lenkbewegungen widersetzen. Das Gute an den Seitentaschen ist der niedrige Schwerpunkt. Bei der gewählten Lösung ist der Schwerpunkt höher, was in der Praxis aber nicht auffiehl. Ausschlaggebend war der unvermeidbare Luftwiderstand der Seitentaschen. Die windschnittige Tasche vor Bauch und Brust kann dagegen bei direktem Gegenwind oder beim Bergabrollen den Gesamt-Luftwiderstand sogar verringern.

Rennräder haben einen möglichst kurzen Hinterbau. Wenn man darauf nicht in Rennhaltung sondern in der fürs Reisen empfohlenen 60-grad Haltung sitzt (Arme , Rücken , Lenker-zu-Sattel-Linie bilden ein gleichschenkliges Dreieck), ist das Hinterrad wesentlich stärker belastet als das Vorderrad. Es schadet also nichts, wenn vorne das Gewicht des Gepäcks hinzukommt. In der Praxis zeigte sich allerdings, dass man ein Drittel bis die Hälfte des Zusatzgewichtes besser unter dem Sattel anordnet. Die Lenkeigenschaften werden verbessert, der Rollwiderstand steigt nur geringfügig. Also wurde ein kranartiger Ausleger über der hinteren Felgenbremse befestigt und mit Stahlseilen zum Sattel und zur Hinterachse verspannt. Dieser Zusatzgepäckträger ist wesentlich leichter als handelsübliche, trägt aber natürlich nur die dafür maßgeschneiderte hintere Tasche.

Es wurden im Laufe der Jahre verschiedene Fronttaschen zu verschiedenen Gepäckträgern und zu verschiedenen Lenkern ausprobiert. Die Tasche für Rennlenker ist fast serienreif, sie ist aber notgedrungen ziemlich schmal, damit man den Lenker noch +/- 35 Grad einschlagen kann. Dieses Gepäckvolumen reicht nicht für eine dreiwöchige Tour. Deshalb wurde der Rennlenker durch eine neue Anordnung ersetzt, die eine im unteren Teil fast beliebig breite Tasche zulässt. Dieser Hornlenker erinnert an den unteren Teil eines Zeitfahrlenkers, weil Bremsgriffe und Schalthebel an den nach vorne weisenden Hornspitzen befestigt sind. Dafür wird der kürzeste erhältliche Vorbau benötigt.

Erfahrungen

Bei einer Geschwindigkeit von 20km/h und enganliegendem Radtrikot bringt die Fronttasche einen geringen Zusatzluftwiderstand. Mit einer Regenjacke, die sich ja zwischen den Armen wie ein Bremsfallschirm ausbreiten kann, macht sich die windabweisende Wirkung der Fronttasche schon bei niedrigen Geschwindigkeiten positiv bemerkbar. Unübertroffen ist die Wirkung eines maßgeschneiderten Regenponchos, der vom Kinn glatt nach vorne über die Tasche geworfen wird und seitlich durch Gummibänder zur Hüfte gezogen wird. Da zögert man bei starkem Gegenwind das Ablegen des Umhangs nach dem Regen möglichst lange hinaus.

Muss man das mit Gepäck versehene Rad Treppen hinauftragen, macht sich die gleichmäßige Gewichtsverteilung besonders angenehm bemerkbar: Man kann es am Unterrohr vor dem Tretlager bequem unter dem Schwerpunkt greifen.

Der Hornlenker entpuppte sich als Gesundheitslenker. Die Handstellung beim Bremsen oder Ziehen beim Durchfahren von Schlaglöchern ist natürlicher als beim geraden MTB-Lenker. Gegenüber dem Rennlenker hat er den Vorteil, dass man sich beim Bremsen weiter oben abstützen kann. Sonst hat man fast so viele Griffpositionen wie beim Rennlenker. Nur die mittlere scheidet wegen der Tasche natürlich aus.

Anmerkungen zum Urheberschutz

Im Interesse der Radfahrer hat der Verfasser dieser Seiten seine neuen Ideen nicht zum Gebrauchsmuster angemeldet. Er hat auch nicht untersucht, welche vielleicht schon durch Patente oder Gebrauchsmuster geschützt sind. Er freut sich über Kontakte mit Fahrrad- oder Zubehörherstellern und empfiehlt diesen, bei einer eventuellen Übernahme der Ideen in ihrer Werbung auf den Urheber hinzuweisen. So werden all die, die über Suchmaschinen diese Seiten kennengelernt haben, gleich wissen, um was es sich handelt, wenn es soetwas endlich auch zu kaufen gibt.

20.08.01
Weiter: Spezieller Lenker dafür

Zurück zur Startseite