|
Wie ist diese Reise aus sportlicher Sicht zu bewerten ?Alles was mit Sport zu tun hat, hat mich früher überhaupt nicht interessiert. In der Schule war ich sogar viele Jahre wegen Gesundheitsproblemen vom Sport befreit. Das Fahrrad war allerdings seit der Kindheit ohne Unterbrechung mein Standardverkehrsmittel im Nahbereich.1978 fing ich dann mit mehrtägigen kleinen Radreisen an. Diese Griechenlandreise war meine 35. Radreise. Nachdem ich in den 90er Jahren viel von Frankreich gesehen hatte, begann ich, mir die Tour de France Übertragungen anzusehen, um einiges wiederzusehen, wo ich schon gefahren war. Gleiches kam dann mit Italien und dem Giro hinzu. Wenn man einige Tours , Giros und Vueltas gesehen hat, kommt das Interesse für Radrennen ganz von selbst. Und plötzlich fing ich an, auch meine Fahrten unter sportlichem Gesichtspunkt zu betrachten. Nach wie vor ist aber der Sport bei mir sekundär. Jedenfalls hat mich Geschwindigkeit und Zeit selten interessiert. Da muss die Etappe schon sehr langweilig sein, dass ich anfange, auf Uhr und Kilometersteine zu achten. Abends im Hotel will ich anhand der Landkarte dann aber doch wissen, wieviel Kilometer und Höhenmeter zusammengekommen sind. Während der Fahrt will ich mich von solchen Aspekten nicht beeinflussen lassen. Deshalb habe ich keinen Tacho und keine Kilometerzähler am Rad. Und ich halte zum Essen an, z.B. alle 2 Stunden für 10 Minuten, mittags auch länger. So habe ich vor 2 Jahren die Nordrampe des Stilfser Jochs durch drei Pausen aufgelockert. Das führte dazu, dass ich trotz Gepäck vor dem Pass einige möchtegern- Rennfahrer überholten konnte, die sich in den Kopf gesetzt hatten, die 1850 Höhenmeter ohne Pause durchzustehen. Da kommt man sich dann plötzlich mächtig sportlich vor....Das nur am Rande! Wer von der Rennfahrer- Seite zu Touren kommt, tut sich schwer, langsam zu fahren. Dann ist die hier beschriebene Strecke sicher keine einfache Herausforderung. Ich fahre allerdings recht langsam: Ich komme auf einen Schnitt von höchstens 20km/h (Ebene,Windstille) oder weniger. Für eine Etappe bin ich also den ganzen Tag unterwegs. Sitzfleisch und Geduld ist da gefragt, bei den Steigungen natürlich auch Ausdauer. Um es einzuordnen, falls Sie ähnliches planen: Ich bin fast 60 Jahre alt. Ein 30- jähriger mit gleicher Fitnes kann sich wohl 30% mehr zumuten. Mit meinem Trainingsstand beim Start war es nach einigen Regenwochen und einer Bronchitis auch nicht weit her. Ich hatte Januar bis März etwa 70 Stunden im Sattel gesessen und erst zwei Fahrten über 100km gemacht. Ich profitierte also nur von der langfristigen Kondition, die jährlich 8000km hinterlassen. |
Anmerkung zur Schreibweise der Ortsnamen mit lateinischen Buchstaben: Meistens wurde die auf Ortstafeln und Landkarten übliche (englische?) Schreibweise gewählt. |
Etappen: Höhenmeter Länge 1. Kavala - Ierissos 500m 138km 2. Ierissos - Nea Moudania 1000m 92km 3. Nea Moudania - Halkidona 100m 108km 4. Halkidona - Platamonas 600m 115km 5. Platamonas - Karditsa 100m 129km 6. Karditsa - Lamia 550m 95km 7. Lamia - Thiva 800m 140km 8. Thiva - Korinthos 800m 115km 9. Korinthos - Kandia bei Nafplio 1250m 99km 10. Kandia - Tripoli 800m 99km 11. Tropoli - Klitoria 550m 92km 12. Klitoria - Rodini bei Patra 1000m 97km (Griechenland gesamt: 8050m 1332km) 13. Tag: Ruhetag auf der Fähre nach Italien 14. Ancona - Rimini 100km 15. Rimini - Lugo bei Mestre 175km 16. Lugo - Udine 135km 17. Udine - Villach 700m 106km _________________________________ Frühjahrsreise 2002 gesamt: 8750m 1848km |