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Ergänzungen und Bewertung der VariantenAls Ergänzung zur Seite Stuttgart21, weder ja noch nein Achtung! Ich weise noch einmal darauf hin, dass ich berufsmäß nicht mit der Bahn zu tun hatte. Die Beschäftigung mit solchen Planungen ist aber seit 50 Jahren eines meiner Hobbys. Viele Gesetze des elektrischen Stromes (mein Beruf) sind auch auf Verkehrsströme anwendbar. Den Aspekt der Verkehrs- Psychologie musste ich mir durch aufmerksames Beobachten nach und nach aneignen. Ich hoffe, dass mir auch vom "gesunden Menschenverstand"noch ein ausreichender Rest geblieben ist. Mir ist klar, dass solche einsamen Planungen große Lücken aufweisen müssen. Mit Plänen, die von Teams vieler Fachleute in monatelanger Arbeit detailreich erstellt wurden, können sich meine Ideen nicht messen. Eine große Hilfe sind heute die Fach- Foren, die den eigenen Horizont wesentlich erweitern können. Während ich die Ergebnisse meiner Hobby- Planungen gelegentlich bei den Vorschlägen anderer Urheber wiederfinde, weichen meine Bewertungen meistens erheblich von denen ab, die von dafür mehr oder weniger Berufenen stammen. Gelegentlich auch von denen der Mehrheit der Bevölkerung. Dabei liegt der Unterschied weniger in der Bewertung (gut oder schlecht), als vielmehr in der Gewichtung. Ich bemühe mich daher auf diesen Seiten, die technischen Argumente von den subjektiven Bewertungen und Gewichtungen abzugrenzen. |
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ErgänzungenAnhang 1: Ortstermin westlich Esslingen Anhang 2: Ortstermin in Bad Cannstatt Anhang 3: Hauptbahnhof am Rande des Rosensteinparkes. Die S- Bahn könnte mit einer Steilstrecke die alte Trasse am Pragtunnel erreichen, jedoch ohne Halt in der Nähe des jetzigen Nordbahnhofs. Ein Haltepunkt mit horizontalem Gleis verlängert die neue Tunneltrasse und wäre nur in einem neuen, weiter ausholenden Tunnel möglich. Wenn die Gäubahn nicht stillgelegt wird, kann hier ein S- Bahn- Haltepunkt am Nordbahnhof eingerichtet werden. In der folgenden Skizze habe ich meine Vorstellungen von einer solchen Variante dargestellt.
Die roten Vierecke sind die Umrisse des achtgleisigen Bahnhofs und eines auf zwölf bis vierzehn Gleise vergrößerten. Bad Cannstatt wäre in dieser Variante nur noch S− Bahn- Station. Der Abstellbahnhof wäre wie bei Stuttgart21 nach Untertürkheim verlagert. Anhang 4: Diskussion um Baukosten |
Versuch einer Bewertung Für den Fahrgast des Regionalverkehrs ist der bisherige oder gemäß Kopfbahnhof 21 verbesserte Hauptbahnhof eindeutig die beste Lösung. Die anderen Varianten sind nach ihrer Anzahl von Bahnsteiggleisen zu bewerten. Der Standort Bad Cannstatt erhält Minuspunkte von denjenigen Pendlern, die einmal mehr umsteigen müssen, um zu den stark frequentierten Stadtbahnlinien U6 und U7 zu gelangen. Für die meisten Fahrgäste des Fernverkehrs zählt nur die Fahrzeit. Da ist mein Vorschlag, Bad Cannstatt, optimal, dicht gefolgt von einem Bahnhof beim Rosenstein. Stuttgart21 ist kaum schlechter, wenn am Flughafen durchgefahren wird, aber wegen des langen, steilen Tunnels anfälliger für Störungen. Schlusslicht ist Kopfbahnhof21. Für die Fahrgäste des Fernverkehrs, die in Stuttgart aus/ein- oder umsteigen wollen, kann ein Rosenstein- Bahnhof als Durchgangsbahnhof so konzipiert werden, dass er die meisten Wünsche erfüllt. Auch der Kopfbahnhof hat noch Entwicklungspotential, ist in Anbetracht der sehr langen Fernzüge aber weniger bequem. Wie gut Bad Cannstatt abschneidet, hängt von der Anzahl der Gleise ab, also von den Grundstücks- und Baukosten. Stuttgart21 ist nur für die wenigen Fußgänger zur Innenstadt ideal. Auch die Nutzer einiger Stadtbahnlinien, die sich nicht nach Bad Cannstatt umleiten lassen, würden den bisherigen Standort vorziehen. Der achtgleisiger Fernbahnhof Bad Cannstatt mit Beibehaltung des Kopfbahnhofes ( für Regionalverkehr und startende bzw. endende Fernzüge ) ist für die Umsteigenden nur dadurch etwas besser, dass das Gedränge reduziert wird. Denn die reinen Regionalzug- Fahrgäste werden den Kopfbahnhof bevorzugen. Für die meisten Steuerzahler zählen nur die Gesamtkosten. Einige interessieren sich vielleicht auch für das Kosten/ Nutzenverhältnis. Wenn die Baukosten so hoch sind, ist das Argument späterer Einsparungen bei den Betriebskosten von einigen Millionen dagegen vernachlässigbar. Bei allen Lösungen, bei denen das gesamte bisherige Bahngelände in Bauland umgewandelt wird, entsteht ein erheblicher Anteil der Kosten durch den erforderlichen Neubau der periferen Anlagen, Abstellbahnhof, Lokbahnhof usw.. Andererseits werden auch Erlöse aus dem Verkauf der Grundstücke erwartet. Das ist alles sehr unübersichtlich und schwer zu vergleichen. Kommt Zeit, kommt Rat. Im Zweifel bremst der Steuerzahler, und zieht eine Lösung vor, die mit kontinuierlichem Ausbau kleinere, überschaubare Beträge von Jahr zu Jahr erfordert. Das trifft zu für Kopfbahnhof 21. Auch bedingt für Bad Cannstatt, sofern dort nach und nach vom reinen Fernbahnhof zum Hauptbahnhof ausgebaut wird, der dann schließlich den Kopfbahnhof ersetzen kann. Ein Bahnhof am Rosensteinpark ist für den Steuerzahler nur dann eine erwünschte Alternative, wenn er deutlich billiger ist, als Stuttgart21. Davon kann man allerdings ausgehen, weil die Filderstrecke kürzer ist, und der Tunnel nach Unter-/ Obertürkheim ganz entfällt. Für die Bewohner der von den Bauarbeiten betroffenen Gemeinden, Autofahrer usw. Für Bauindustrie, Handwerk, Banken usw. Bleiben noch einige, in die ich mich nicht hineinversetzen kann:
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Ich will hier nicht alle Mängel wiederholen. Lesen Sie dazu bitte die Gutachten bei
kopfbahnhof-21.de: Hier nur einige Punkte, die man leicht übersieht. Im Normalfall sind sie wohl weitgehend unkritisch, aber im ungünstigsten Fall können sie sich unangenehmer auswirken, als man zunächst vermutet. Keine sinnvolle Verwendung von Bauabschnitten, bevor alles fertig ist. Keine Diesel- Loks oder -Triebwagen erlaubt Bahnsteige: Abstand zwischen Fahrtreppen und Sicherheitsstreifen sehr eng |
Beschränkte Bewegungen sind dabei nicht auszuschließen. Die Türen werden wohl vorher geschlossen werden müssen, mit Lautsprecherdurchsagen usw. Dieses bei dem heute üblichen, geringen Personaleinsatz fast undenkbare Unterfangen wurde deshalb auf Störfälle, z. B. das Wechseln einer defekten Lok, beschränkt. Zugteilungen, und das Anhängen von zusätzlichen Wagen für die Stoßzeiten sind nicht mehr erlaubt. Flexibilität und kostenoptimierte Kapazitäten lassen sich auch später, nach einem Umdenken, nicht wieder einführen. Es soll nur noch die "Durchmesserlinien" geben, mit den Nachteilen, wie in den Gutachten aufgeführt, und mit Vorteilen nur für die wenigen, die zufällig im Zug sitzenbleiben können. Vollbremsung im Fildertunnel Falls nach der Fertigstellung immer noch Züge mit konventionellen Wagen unterwegs sind, deren Fenster, Türen und Faltenbälge nicht so dicht sind, muss wohl zumindest mit Belästigung durch den Gestank gerechnet werden. Wer oft auf der Schnellfahrstrecke nach Mannheim in anderen Zügen als dem ICE unterwegs ist, wird das schon erlebt haben. Und wie man in den Doppelstockwagen gelegentlich die Landwirtschaft riecht, muss man im Tunnel den Geruch heißer Scheibenbremsen hinnehmen. Hauptsache, das ist nicht schädlich! Wenn sich das aber bei Untersuchungen - nach aktuelleren Kriterien als vor zehn Jahren - doch noch herausstellen sollte, müssten alle Züge nachgerüstet werden. Das könnte dann ein Kriterium gegen die Verlagerung der Gäubahn zum Flughafen und zum Fildertunnel sein. |
Stand 27.09.10 Zurück zur Startseite Zurück zur Seite Stuttgart21, weder ja noch nein