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Gründe für Stuttgart21 laut "das-neue-herz-europas.de"
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Gründe laut 21 gute Gründe |
Mein Kommentar dazu |
Hier sind nur Überschriften und einige Ausschnitte |
Diese Kommentare waren ursprünglich nur eine Sammlung von Notizen, die ich mir, wie üblich, direkt in eine Kopie der Ursprungsseite hineingeschrieben hatte. Später, als ich ein Forum fand, in dem weitgehend unpolemisch über Sachthemen diskutiert wird, verbesserte ich die Formulierungen, tauglich als Forumsbeiträge. Dort mag ich nämlich nicht spontan drauflos schreiben. Zu leicht unterschlägt man ein wichtiges Argument oder formuliert es so, dass es missverstanden werden kann. Und schon geht die Diskussion in die falsche Richtung. Ich musste feststellen, dass fast alle Punkte im Forum schon von anderen Teilnehmern, teils
sogar mit ähnlichen Worten, angesprochen wurden. Weil dort oft die Begründungen fehlen,
vielleicht weil sie den Fachleuten selbstverständlich sind, und weil die Forumsbeiträge selbst mit
Suchmaschinen schwer zu finden sind, habe ich mich entschlossen, diese Sammlung von Kommentaren
hier anzuhängen. akzeptiert, allerdings kenne ich größere Engpässe als die Geislinger Steige, z. B. den Kölner Hauptbahnhof, der manchmal als Vorbild für die in Stuttgart21 geplante Bahnsteiggleis- Belegung genannt wird. |
2. Schnell in alle Richtungen |
Ein Knotenpunkt dient dem Umsteigen. Niemand wird von der Pariser Magistrale in Stuttgart in die Magistrale nach Sizilien umsteigen. Wenn die Gotthardstrecke damit gemeint ist, steigt man in Straßburg um. Wenn die Brennerstrecke genommen wird, in München. Und von Frankreich nach Italien fährt niemand über Deutschland. Entsprechendes gilt für die anderen Magistralen. |
3. Ohne Umsteigen quer durchs Land |
Wie man aus Nachteilen Vorteile macht: |
4. Vernunft siegt deutlich mehrZüge auf halb so vielen Gleisen |
Was ist wichtiger, halten oder fahren? Wenn es nur darum geht, wieviele Züge pro Zeit ein- und ausfahren können, lassen sich beim Durchgangsbahnhof und Kopfbahnhof dieselben Zahlen erreichen. Sie hängen nur von der Anzahl der Gleise und der Standzeit am Bahnsteig ab. Selbst ein Lokomotivwechsel hat damals die Ein-/ Ausfahrtgleise nicht behindert, wenn eine dritte Ebene mit Rangiergleisen vorhanden war. Bei den heutigen Wendezügen reicht eine kreuzungsfreie Ebene pro Strecke und Fahrtrichtung. Der Vorteil des Durchgangsbahnhofs ist die Verteilung dieser niveaufreien Kreuzungen auf eine größere Fläche. Nebeneinander sind sie billiger zu bauen als übereinander. Allerdings nur im freien Feld und nicht in dicht besiedeltem Gebiet oder im Tunnel. |
5. Aller guten Dinge sind drei |
Keine Einwände gegen zwei weitere Haltepunkte. Mich stört allerdings als Steuerzahler die Vermischung mit dem Stuttgarter Hauptbahnhof und der Schnellfahrstrecke. Kosten für die S- Bahn sollten, wenn überhaupt aus Bundesmitteln, aus anderen Töpfen kommen. Wenn ein Satz besonders oft wiederholt wird, nach der "Holzhammermethode", werde ich misstrauisch: "Der Durchgangsbahnhof verbessert den Regionalverkehr" - Grundsätzlich wohl kaum, siehe oben, allenfalls durch einige Details. |
6. Dreh- und Angelpunkt auf den Fildern |
ICE- Bahnhof Fildern: Damit ein ICE- Halt volle Berechtigung erhält, muss er vom Flughafenbahnhof zu einem wichtigeren Knoten aufgewertet werden. Auch 150.000 Einwohner reichen noch nicht, wenn zwei Stationen so nahe beieinander liegen. Mit einem Halt im Filderbahnhof könnte ich mich nur dann anfreunden, wenn dort der End- und Umsteigebahnhof einiger Regionallinien von Süden wäre, und somit Stuttgart21 entlastet würde. Beispiel: Abwechselnd Tübingen- Plochingen S- Bahn, und Tübingen- Fildern- Böblingen. |
7. Schneller umsteigen |
Wenn Bedarf besteht, sollte man die Fahrgäste nicht zum Umsteigen zwingen, sondern eine Linie abbiegen lassen. Wenn es nur um wenige Umsteiger geht, ist das einer der Punkte, die man hätte weglassen können, wenn man nicht 21 hätte zusammenkratzen müssen. |
8. Schneller ankommen |
Interessanter wäre ein Vergleich mit den bei Kopfbahnhof21 und weiteren Varianten erreichbaren Fahrzeitverkürzungen. Aber es sind ja Beispiele, die "für sich sprechen", wie korrekt formuliert wurde, und nicht unbedingt für den großen Durchschnitt aller Verbindungen sprechen. |
"Vorteile für uns: Als Umweltschützer |
Das klingt nach viel, kann aber bei der nächsten Ölkrise und den dann immer noch vorherrschenden Spritfressern bei Weitem übertroffen werden. Wie es dann auf den vier Bahnsteigen von Stuttgart21 zugehen wird, mag ich mir garnicht ausmalen. |
10. Ruhe bitte! |
Stimmt, aber nur Fern-züge, und zu welchem Preis! Weil entlang des Neckars zwischen Bahn und Wohnbebauung vielerorts Industrie angesiedelt ist, reichen Lärmschutzmaßnahmen, wie an anderen ICE- Strecken. Hätte man statt Neckartal aber Filstal geschrieben, müsste ich uneingeschränkt beipflichten. |
11. Aus alt mach neu |
(Bewertung hängt von Details ab) |
12. Ökologisch bauen wird Standard |
(Hoffen wir das Beste!) |
"Vorteile für uns: Als Einwohner |
Gleisflächen lassen sich auch auf einem Betondeckel überbauen. Dabei ist die Lärmbelastung durch niederfrequenten Körperschall ähnlich wie bei Stuttgart21 über den Tunnelstrecken, also durch dieselben Maßnahmen reduzierbar. |
14. Der neue Bahnhof setzt Zeichen |
Die Touristen werden strömen. Jeder muss doch mal seine Sinne testen. Ist der Bahnsteig wirklich abschüssig, oder war es zuviel Alkohol? Nüchterne werden sich über den unebenen Bodenbelag ärgern, der den Trolly hüpfen lässt. Er soll das Wegrollen von Kinderwagen usw. verhindern. |
15. Mittendrin und doch im Grünen |
(Hoffen wir das Beste!) |
16. Mehr Grün weniger Umweltbelastung |
(Ob das die 35000 Menschen ausgleicht?) |
"Vorteile für uns: Als Arbeitnehmer |
Ist mehr Wachstum in Ballungsgebieten sinnvoll? Ballungsgebiete werden mit dem Klimawandel immer anfälliger. Stuttgart ist wohl relativ unkritisch, aber Wassermangel und Hitzekollaps kann man sich da schon vorstellen. |
18. Mehr Arbeitsplätze |
Wieviel von den vier Milliarden bleiben in der Region? Gerade in der Bauwirtschaft erhalten oft ferne Firmen den Zuschlag, und osteuropäische Arbeiter werden nach Stuttgart strömen. Dagegen habe ich nichts, nur dagegen, mit der Ankündigung von vielen neuen Arbeitsplätzen unsichere Hoffnungen zu schüren. |
"Vorteile für uns: Als Steuerzahler |
Wenn es um soviel Geld für ein Verkehrsprojekt geht, sollte Europa auch mitzureden haben. Aus Sicht Europas hat der Güterverkehr Vorrang. Jetzt ist vielleicht die letzte Gelegenheit, eine reine Personen- Schnellfahrstrecke zu bauen. Die zusätzliche West- Ost- Güterstrecke könnte in Planung gehen, auch wieder auf Kosten des Steuerzahlers, bevor Stuttgart21 fertig ist. Sie könnte dann allerdings weit am Exportherz Stuttgart vorbeiführen. |
20. Mehr Einnahmen |
Steuerzahler aus ganz Deutschland sollen der Stadt Stuttgart zu künftigen Steuereinnahmen verhelfen. Wenn in einem Volksentscheid nur die Stuttgarter abstimmen dürfen, brauchen sich die Befürworter keine Sorgen zu machen. "Geld her!" hat immer die beste Wirkung. |
"Vorteile für uns: Das Bahnprojekt Stuttgart Ulm |
(Damit die 21 voll wird: Keine neuen Argumente, alles oben schon zu finden.) |
Gründe laut Regionalverbindungen.... |
Zusammenfassung der oben unter den Punkten 3, 8 und 9 genannten Vorteile |
Gründe laut Fernverkehr"Direkter Anschluss Leistungsfähiger Hauptbahnhof Hochgeschwindigkeitszüge im Stundentakt ...." |
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_______Die weiteren Seiten von das-neue-herz-europas.de habe ich hier nicht aufgenommen, weil sie mehr für die Stuttgarter als für die Bahnreisenden interessant sind. Man gibt sich z.B. große Mühe, zu zeigen, wie die Baustellen- Belästigungen minimiert werden sollen. |
_______In dieser Sammlung der Vorteile können wir nun eine Bilanz erstellen: Aus Sicht des Bahnreisenden habe ich also keinen einzigen echten Vorteil gefunden, nur einige "mit wenn und aber". Den Stuttgartern kommen einige Vorteile zugute, so dass sie vielleicht sogar in der Mehrheit sagen: "Wenns hauptsächlich von den anderen bezahlt wird, solls uns recht sein." Sonstige Deutsche oder Europäer kann diese Sammlung lokaler Vorteile nicht beeindrucken. |
Anmerkungen zum Anteil der in durchgebundenen Zügen sitzen
bleibenden Fahrgäste:
Statt "ein Sechstel" hätte ich auch "ein Zehntel" oder eine noch kleinere Prozentzahl schreiben können. Der Anteil der in weiterfahrenden Regionalzügen im Stuttgarter Hauptbahnhof verbleibenden Fahrgäste wäre im Tagesverlauf stark schwankend und wahrscheinlich nur auf wenigen Verbindungen von Nutzen. Man kennt das Problem von städtischen Omnibusnetzen, die auch meistens aus Durchmesserlinien bestehen, und an denen nach Fahrgastbefragungen und Zählungen immer wieder herumgebastelt wird. Die meisten Fahrgäste sind unzufrieden, weil sie umsteigen müssen. Aber gegen die mathematischen Regeln ist nichts zu machen.
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Bei dem in Bild 1 vereinfacht dargestellten Streckennetz der Regionalzüge wurde die S- Bahn nach Filderstadt mit aufgenommen, weil der Flughafen ein auch für durchgebundene Regionalzüge interessantes Ziel sein könnte. Es sind acht Linien, die paarweise gebündelt aus vier Richtungen zum Hauptbahnhof kommen. Ob es ein Kopf- oder Durchgangsbahnhof ist, spielt für grundsätzliche Überlegungen zunächst keine Rolle. Bild 2 ist selbsterklärend. Das im Haupttext genannte "Sechstel" bezieht sich also auf die Gesamtzahl der Weiterfahrenden, die sich gleichmäßig auf sechs Linien verteilen. Darunter ist noch der Fall dargestellt, dass eine Linie doppelt soviel Verkehr aufweist. Wenn man die Zahl derer, die im Zug sitzenbleiben können, auf die Zahl derer bezieht, die bei der Einfahrt nach Stuttgart im Zug sind, kommt man zu noch kleineren Anteilsprozenten. Wenn tagsüber die Hälfte ihr Ziel in Stuttgart hat bzw. in Fernzüge oder Nahverkehr umsteigt, ergeben sich also nur 1/12 = 8,3 % und 1/7 = 14,3 %. Im Berufsverkehr wird mit noch kleineren Anteilen zu rechnen sein. |
Stand 26.09.10 Zurück zur Startseite Zurück zur Seite Stuttgart21, weder ja noch nein