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Kompromissvorschlag als Ersatz für Stuttgart21Hauptbahnhof in Bad CannstattKapitel 2 : Auswirkungen auf den Nahverkehr Kapitel 3 : Ausbaustufen, Erhöhung der Leistungsfähigkeit Kapitel 1 : Billige, schnell realisierbare KompromisslösungSchon vor 1993 hatte man kurz die Verwendbarkeit des Bahnhofes in Bad Cannstatt untersucht. Nachdem man zu der Meinung gekommen war, dass sich ein Durchgangsbahnhof in der City würde realisieren lassen, wurden alle anderen Varianten, auch Bad Cannstatt endgültig ausgeschlossen. Damals war ein zentraler ICE- Bahnhof das schlagende Argument, die Geschäftsreisenden von der Autobahn in die schnellen Züge zu locken. Und die Stadt Stuttgart befürchtete bei einer Verlagerung des Hauptbahnhofs hohe Kosten für neue U− Bahn- Strecken. So sahen es auch die Befürworter von Kopfbahnhof21, die auf altbewährten Komfort mit doppelt sovielen Bahnsteiggleisen setzen. Was nun aber die Volkesseele zum Explodieren gebracht hat, war schlicht die Kostenrelation: Dass die paar Kilometer westlich von Wendlingen deutlich mehr kosten werden als die ganze, ja nun wirklich nicht einfache Albüberquerung. Eine Kompromisslösung muss also deutlich billiger sein. Deshalb soll die Variante Bad Cannstatt hier in einer nach neuen Erkenntnissen angepassten Form vorgestellt werden. |
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Bild 1 : Neu- und Ausbaustrecken für eine vergleichbare
Bild 2 :
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Erforderliche Neu- und Ausbaustrecken: In der Schlichtung- S21 wurde festgestellt, dass die gemeinsame Zuführung der Mannheimer Schnellfahrstrecke und der Ludwigsburger Strecke durch einen zweigleisigen Tunnel einen Engpass darstellen würde. Man müsse erstens die Strecke von der Einmündung der Schnellfahrstrecke bei Kornwestheim bis Feuerbach viergleisig ausbauen. Und zweitens müsse man von dort eine Verbindung zum Tunnel zwischen Bad Cannstatt und dem Tiefbahnhof schaffen. Dabei wurde so getan, als ob dieser mehr Reserven hätte. Auf die Zugzahlen in der Hauptverkehrsstunde komme ich auf der Seite Optimierter Gleisplan zurück. Bei Stuttgart21 ist der viergleisige Nordwestanschluss also problematisch. Nicht so, wenn man sich dies für Bad Cannstatt wünscht. Man muss lediglich einen dritten, zweigleisigen Pragtunnel spendieren. In meinen Bildern der folgenden Seiten habe ich die neue Neckarbrücke sechsgleisig dargestellt: Je zwei S− Bahngleise, Regionalbahngleise und ICE- Gleise. Dabei habe ich schon Verbesserungen berücksichigt, die ich im Kapitel 3 noch beschreiben werde. Für die Ferngleise würde man die Höhendifferenz von der Neckerbrüche bis zum Pragtunnel von etwa fünfzig Metern auf die ganze ca.2,5 km lange Strecke verteilen. Wie in Bild 2 stark verkürzt dargestellt, wäre die neue Trasse dann im Bereich des Nordbahnhofes im neuen Tunnel schon fünf Meter unter dem dortigen Straßenniveau. Für eine S− Bahn- Station Nordbahnhof muss man zwei Versionen unterscheiden: Mit oder ohne Abzweigung zur Gäubahn. Ohne diese könnte man den S− Bahn- Tunnel neben den Fernbahntunnel bauen, was in der westlichen Hälfte im Tagebau als viergleisiger Kasten billiger sein könnte. Wenn der Betrieb auf der alten Gäubahn aber nicht eingestellt würde, der Nordbahnhof also oben bleiben würde, wäre die Steigungsstrecke nur 1,5 km lang. Sie würde unter dem Rosenstein einen etwas küzeren Tunnel benötigen. Ich habe sie in Bild 1 grün dargestellt. Mit ihrer Steigung von etwa dreißig Promille wäre sie für Fernzüge allerdings wegen der folgenden engen Kurve am oberen Ende der Steigung und wegen der zu kreuzenden S− Bahn- Gleise weniger gut geeignet. Wenn über die Gäubahn also weiterhin Fernverkehr abzuwickeln wäre, müsste man hier auf eine verbesserte Ausbaustufe zurückgreifen, die ich in Kapitel 3 beschreiben werde. Für den Kompromiss hatte ich die von mir sonst garnicht geschätzte Führung der Gäubahn über den Flughafen übernommen. Wie am Bildrand unten links angedeutet, sollte man bis zur Rohrer- Kurve allerdings eine begradigte Neubaustrecke spendieren. Das ganze Kapitel Flughafenanbindung und Gäubahn habe ich in meinen Untersuchungen ausgeklammert, weil es südlich des Fildertunnels mit den Vorstellungen von Kopfbahnhof21 übereinstimmt. Der Anschluss der Gäubahn ist ja auch bei Stuttgart21 noch nicht fertig geplant. Meine Vorschläge sind da flexibel anpassbar. Zur Ausbaustrecke im Neckartal, die bis Obertürkheim in ähnlicher Weise auch bei Kopfbahnhof21 vorgesehen ist,hört man als Kritik: Diese Trasse sei teurer als der Fildertunnel, weil sie im Neckartal aufgeständert werden müsse. Das kann ich nicht nachvollziehen. Fast auf die ganze Länge ist auf der Westseite der viergleisigen Strecke Platz für zwei weitere Gleise. Südlich des S− Bahnhofs Untertürkheim müssten im Bereich des Bruckwiesenwegs, am Anfang der Mettinger Str., alle Gleise etwas nach Osten verschoben werden. Ebenso in Mettingen, wo bei der Unterführung der Emil Keßler Str. auf der Westseite nur für ein zusätzliches Gleis Platz ist. In Mettingen steht das Bahnhofsgebäude im Weg, wenn man den Kurvenradius vergrößern will. Hier wäre also auf etwa 1 km Länge ein kompletter Neubau der sechsgleisigen Strecke erforderlich. Daran würde das den Neckar überquerende Viadukt anschließen, das in der Tat als zweigleisig aufgeständerte Trasse bezeichnet werden könnte, allerdings nur etwa einen Kilometer lang. Den zweiten Kritikpunkt dieser Trasse nehme ich ernster: Die Lärmbelästigung. Wie jeder bei den Google- Luftbildern sehen kann, ist fast die ganze Strecke von Industriebauten, Durchgangsstraßen usw. eingerahmt. Nur in Mettingen findet man Wohnbebauung in direkter Nachbarschaft. Wegen des starken Güterverkehrs hätte man hier schon längst Lärmschutzwände bauen müssen, unabhängig von der Schnellbahntrasse. Von der Abzweigung südlich Mettingen bis zum Tunnelportal wäre auf dem Viadukt ein Lärmschutztunnel wünschenswert - Wirkung vor Aussehen! Kosten und Nutzen der Strecken: Wichtig für Stuttgart: Das gesamte Gelände des Kopfbahnhofes steht bei dieser Kompromisslösung für die Stadtentwicklung zur Verfügung, denn der Abstellbahnhof kommt wie bei Stuttgart21 nach Untertürkheim. Zwischen Abstellbahnhof und den Bahnsteigen in Bad Cannstatt ist die Fahrt wesentlich kürzer und behindert weniger den Zugverkehr. Bewertung; |
Stand 17.12.10 Zurück zur Startseite